Palacios Remondo
Palacios hat vor 20 Jahren im Priorat Pionierarbeit geleistet, dann das Weingut seiner Familie in der Rioja in die Elite geführt und ist nun mit seinem Neffen Ricardo Pérez im Bierzo dabei, das Kunststück zu wiederholen. Er gilt als Wiederentdecker und Retter vergessen geglaubter Weinbauregionen und historischer Weingärten mit bis zu 100 Jahre alten Rebstöcken und schwärmt für autochthone Rebsorten wie Mencía im Bierzo und Garnacha im Priorat. Von seinen Lehr- und Wanderjahren in Frankreich brachte der junge Palacios Ende der 1980-er Jahre viele neue Ideen für seine Arbeit nach Spanien mit: den Gedanken der kompromisslosen Qualität, die Achtung vor Traditionen, die Liebe zu den Reben und Böden, die Idee authentischer, charaktervoller Weine aus alten Rebstöcken, extreme Ertragsbeschränkungen pro Hektar, die Rotweinvergärung in großen Holzbottichen, das Barrique als Reifemedium, die Gliederung des Sortiments in Regions-, Village- und Grand Cru-Weine, um die Besonderheiten des jeweiligen Terroirs herauszuarbeiten: „Ich wollte damit zurück zu den Zeiten vor 1900, auch damals wurden in Spanien die Weine lagenrein ausgebaut.“ Weitere wichtige Instrumente, um höchste Qualität zu erreichen: biodynamische Landwirtschaft, Vergärung mit Naturhefen, intensive Handarbeit im Weingarten, das Pflügen der Böden mit Pferden und Mulis: „Nur ein natürlicher, reiner Boden und ein gesunder, vitaler Rebstock bringen die Lage und die Aromen des Weingartens klar und rein zum Ausdruck“, so Palacios.